Mutter Erde
Gechrieben am 26. April 2010 von Hefri
Alternaive Klimakonferenz in Bolivien als Reaktion auf das Scheitern von Kopenhagen!
Morales in Cochabamba for rund 20.000 Teilnehmern: "Entweder der Kapitalismus stirbt oder die Mutter Erde"
Der linksgerichtete Präsident kritisierte die Industrieländer dafür, dass sie ihren Versprechungen beim Klimaschutz nicht nachkommen würden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte sich in einer Videobotschaft bereit, "diejenigen anzuhören, die vom Klimawandel am stärksten betroffen sind, aber am wenigsten dazu beigetragen haben".
Auf der "Weltkonferenz der Völker" im Hochland von Cochabamba beraten Forscher, Politiker, Gewerkschaftler und Vertreter von Ureinwohnern drei Tage lang über eigene Vorschläge zur Eindämmung des Klimawandels. Damit wollen sie auf die Versäumnisse des Klimagipfels von Kopenhagen im Dezember aufmerksam machen.
Auf Einladung von Morales haben mehrere lateinamerikanische Staatschefs ihr Kommen zugesagt. Ferner sollten der NASA-Klimaexperte James Hansen, die Autorin Naomi Klein und der französische Bauernführer José Bové als prominente Kämpfer für den Umweltschutz die Aufmerksamkeit der Welt auf die Konferenz lenken und den "Stimmlosen" eine Stimme geben.
Und aus heise.de
Die Tatsache, dass sich trotz des Chaos im Flugverkehr etwa 30.000 Menschen aus fünf Kontinenten und 136 Ländern in Bolivien zu dem Treffen eingefunden haben, ist sicher ein großer Erfolg. Es zeigt sich darin, dass immer mehr Menschen die Hoffnung in die UNO verlieren, das Problem des Klimawandels in den Griff zu bekommen. Das Gezänk um das Folgetreffen in Mexiko zeigt schon jetzt, dass auch dort kein Ergebnis zu erwarten ist, dass dem Problem gerecht werden könnte.
Auf dem Weltkongress in Bolivien wird dagegen der Kapitalismus als Ursache für die Probleme thematisiert. "Pacha Mama", also Mutter Erde, würde zu einer Ware gemacht, weshalb die sozialen Probleme und der Klimawandel als traurige Ergebnisse des kapitalistischen Wirtschaftssystems gesehen werden müssten. Der Kapitalismus plündere die Ressourcen der Erde aus und vergifte dabei die Umwelt. "Der Kapitalismus ist der größte Feind der Menschheit (…), Synonym für Hungertod, Ungleichheit und der Zerstörung des Planeten Erde", erklärte Morales. "Entweder stirbt der Kapitalismus oder es stirbt Mutter Erde", fügte er an. Deshalb habe man sich nahe Cochabamba versammelt, um das Leben, die Menschheit und die Erde zu verteidigen.
Allerdings verstieg sich Morales in seiner Rede aber auch zu höchst merkwürdigen Äußerungen, was ein gefundenes Fressen für viele Medien ist. So titelte die größte spanische Tageszeitung El País: "Genmanipulationen und Hormone führen nach Evo Morales zu Kahlköpfigkeit und Homosexualität.". Das ist zwar völlig verkürzt und zugespitzt, allerdings sind die Äußerungen vom Morales tatsächlich reichlich abstrus und er scheint eine besondere Angst zu haben, eine Glatze zu bekommen. "Die Kahlköpfigkeit ist eine Krankheit in Europa. Fast alle haben eine Glatze", erklärte Morales. Als Ursache dafür, dass wir anscheinend alle kahlköpfig durch die Gegend laufen, führt er "diese Sachen" an, die wir essen. "Bei den indigenen Völkern gibt es keine Glatzen, weil wir andere Dinge essen." Deshalb pries er zum Beispiel den "Inkareis", bei dem offensichtlich die Gefahr, an Kahlköpfigkeit zu erkranken ausgeschlossen ist. Quinoa habe die FAO erst kürzlich als "bestes Nahrungsmittel der Welt" bezeichnet.
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